Unser Senior Software Engineer Andri Krämer setzt seine Kreativität nicht nur für die Software-Projekte unserer Kunden ein, sondern mit viel Hingabe auch für Musik und Kindergeschichten. Eine spannende Kombination zweier Welten, die sich überraschend ergänzen. Vor kurzem hat er als Gschichtefritz auch noch eine App gelauncht. Grund genug für uns, etwas hinter die Kulissen zu schauen und ein paar Fragen zu stellen.
Für diejenigen, die den Gschichtefritz noch nicht kennen: Wer ist das und was macht er?
«Mein Alter Ego, mit dem ich seit meinem Vaterschaftsurlaub vor 12 Jahren schweizerdeutsche Hörgeschichten für Kinder schreibe und Lieder im eigenen Übungsraum mit Studio aufnehme. Die Geschichten richten sich an Kinder von ca. 3 bis 11 Jahren, aber auch die Jüngsten und Erwachsene haben schon ihre Freude darüber gezeigt und geäussert.
Auf www.gschichtefritz.ch kann man die Geschichten vom «Blauen Dino» und vom «Roboter Beni» mit persönlicher Widmung und gegen freiwillige Bezahlung auf CD oder als mp3 bestellen.»
Wie schaffst du es die Balance zwischen Familie, deiner Arbeit bei mp technology und Zeit für dich selbst und den Gschichtefritz zu finden?
«Mit Teilzeitmöglichkeit, verlängertem Vaterschaftsurlaub und tollen Team-Kollegen hat man es bei mp technology bezüglich Arbeit und Familie relativ einfach. Mein Band-Leben auf der Bühne war mit der Familie schwerer vereinbar. Ganz ohne Musik ging’s aber auch nicht. So entstand ein Kompromiss, der alle Facetten meines Lebens und die Leidenschaft für Musik kombinierte – der Gschichtefritz. Der gehört jetzt auch zur Familie. Meine Kinder sind zwar schon bald aus dem Gschichtli-Alter heraus, aber sie unterstützen mich wann immer sie Lust haben 😉»
Auf den ersten Blick sind deine Rolle als Gschichtefritz und die Arbeit als Senior Software Engineer zwei sehr unterschiedliche Tätigkeiten. Gibt es Parallelen und Schnittstellen?
«Da gibt es Einige! Zum Beispiel liegt meine Motivation bei beiden im Machen und Erfolge sehen. Und mit beiden Tätigkeiten lerne ich viel, sammle Erfahrungen und lasse mich jeweils für die andere Arbeit inspirieren. Durch die flache Hierarchie bei mp technology erhalte ich Einblicke ins Kommerzielle und damit ein gutes Gefühl für Fragen wie «Lohnt sich der Aufwand für den Ertrag?». Vor allem wenn man sein Produkt wie der Gschichtefritz auf freiwillige Zahlungen aufbaut, ist dies eine essentielle Frage. Als Gschichtefritz wiederum lerne ich alle Segmente eines Unternehmens kennen, da ich ziemlich alles mit meinen zwei Händen stemme. Dies führt zu Verständnis für das Unternehmen-Denken und dem jeweiligen Beitrag jedes Einzelnen.»
Was halten deine Team-Kollegen vom Gschichtefritz?
«Meine Gspändli setzen alles daran mir die Zeit und Ressourcen zur Verfügung zu stellen, um meiner Tätigkeit als Gschichtefritz nachzukommen. Zum Beispiel halten sie mir die Stellung wenn ich Auftritte habe und supporten mich bei technischen Fragen zu meinen Apps und meiner Website. Da viele im Team ebenfalls Kinder haben, erhalte ich viel Inspiration und tolle Ideen. Ich schätze die grosse Unterstützung im Team sehr und es motiviert mich sowohl bei mp technology wie auch im Gschichtefritz-Studio bei der Arbeit.»
An wen richten sich deine Produkte? Was genau bietest du den Kindern?
«Meine Kunden sind nicht nur Kinder. Ich biete beispielsweise Eltern Ruhe beim Autofahren, Schulen pädagogisch wertvolle Auftritte, Spielgruppen eine schöne Idee als Abschiedsgeschenk oder Geschenke mit persönlicher Widmung von Göttis und Gottis. Die Liste ist lang, eigentlich für alle, die Kinder kennen oder mit Kindern zusammenarbeiten die Schweizerdeutsch verstehen oder lernen wollen.
Mittlerweile gibt es 67 Hörgeschichten, eine Lieder-CD, ein 44-seitiges Liederheft, Stickers, Untersetzer und Malvorlagen mit den wunderbaren, von Reto Lamprecht gezeichneten Geschichten-Covers, zwei selber programmierte Gschichtefritz-Games im AppStore und neu die Gschichtefritz Player App.»
Und wofür gibt es nun eine App?
«Weil ich Software Engineer bin und es doch für alles eine App braucht 😊»
Klar doch – und im Ernst?
«Vor 12 Jahren war ich mit bis aufs Artwork personalisierten MP3 Downloads der Zeit noch voraus. Inzwischen haben sich die Leute an Streaming gewöhnt. Das Herunterladen, Archivieren und Herumkopieren von MP3 Dateien erscheint aufwändig und überfordert auch viele. Streaming halte ich für Kinder jedoch für ungeeignet und wollte eine neue Lösung bauen, bei der keine permanente Internet-Verbindung erforderlich ist und die somit auch unterwegs im Auto oder in den Ferien problemlos funktioniert. Gedacht, getan. Mit Unterstützung von meinen Team-Kollegen können nun mit der «Gschichtefritz App» alle bestellten Geschichten auf Android und iOS herunterladen und jederzeit Kinderherzen höher schlagen lassen. Ich zählte innerhalb weniger Wochen mehr als 700 App Installationen und mehr als 10’000 Geschichten–Downloads und freue mich, dass viele Geschichten, die wahrscheinlich lange auf zerkratzten CDs im Kinderzimmer verschollen waren, plötzlich wieder gehört und neu geliebt werden.»
Wie finanzierst du die Produktion und den Vertrieb?
«Alle Lieder und oben aufgeführten Sachen gibt‘s gegen freiwillige Bezahlung nach Gutdünken. Dadurch sind sie für jede Familie erschwinglich. Alles ohne Werbung in den Produkten, in den Mailings oder auf der Website und ohne Sponsoring durch Firmen. Dafür möchte ich mich bei allen Kunden und Kundinnen bedanken. Denn ohne ihre faire Wertschätzung wäre es nie so weit gekommen. Danke allen, die mich mit freiwilligen Einzahlungen und netten Kommentaren motiviert haben, so weiter zu machen.»
Möchtest du noch etwas zum Abschluss sagen?
«Ich freue mich, dass nun Auftritte wieder wie geplant durchgeführt, statt bloss verschoben oder abgesagt werden können. Digitale Streaming-Auftritte sind kein Vergleich zu echten Auftritten – und das sage ich als Informatiker, für den Videokonferenzen schon vor der Pandemie zum Alltag gehörten. Meine Schulhaus-Tournee mit über 30 Auftritten ging soeben zu Ende und war eine grosse Freude für die KindergärtnerInnen, SchülerInnen, Lehrpersonen und für mich. Lasst uns Sorge tragen und hoffen, dass es noch lange so bleiben kann.»
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